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06/1997

Ausgabe zum Mittsommer,
Sonne in Tor 7, Linie 2 am 7. August 1997, 13:36 MESZ


Inhalt

Tor 51: Das Erregende, das Tor des Schocks - ist das wirklich schon alles?

Was tut sich im Neutrino-Ozean
Die Sonne im Feld des Abgründigen, des Wassers
Human Design System und Gesundheit
Die Mondknoten im Solarplexus-Zentrum * 3.Teil
 

 

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Tor 51: Das Erregende, das Tor des Schocks
 - ist das wirklich schon alles?

Henriette Mark, München

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Seit Ende letzten Jahres durch teilweise nacheinander, aber auch gleichzeitig stattfindende Transite verschiedener Planeten und des südlichen Mondknotens war Tor 25 bis Ende April aktiviert. Wer ein - und sei es ein noch so tief "schlummerndes" - Tor 51 hat, wird diese lange Phase deutlich gespürt haben. Nicht umsonst sprechen wir beim Kanal 25-51 von Einweihung. Seit dem 10. Mai aktiviert nun Saturn das Tor 51 (noch bis zum 2. November). Alle Menschen mit Tor 25 wissen, welch' heftige Wirkung das haben kann. Ich möchte hier nicht über diesen Transit schreiben, sondern über einige Aspekte des Tores 51.

Die am meisten verwendete, analytische Beschreibung für Tor 51 ist Das Tor des Schocks. Es ist aber auch das Tor von Krieger und Kriegerin, ebenso wie das Tor des Blutes. Tor 51 zutiefst immanent ist der Drang, Erster sein zu wollen. Vergessen wir nicht, Tor 51 bezieht seine Energie aus einem komplexen Motor, dem Herz-Zentrum, dem Sitz der Willenskraft und des EGO. Tor 51 sagt, ICH will erster sein, und rennt los. Sehen wir genau hin, hier handelt es sich nur um einen mechanischen Ablauf, und die Illusion eines freien Willens. Weit und breit gibt es kein Zentrum der Wahrnehmung. Wer hier spricht, ist im wahrsten Sinne des Wortes der Ego-Krieger, in einem archaischen Sinn auch der Glaubenskrieger. Denken hat da weder Raum noch Notwendigkeit. Würde man einen derart Losstürmenden nach dem Grund seines Tuns fragen, müßte man sich wohl mit mechanisch daher rezitierten Lehr- oder Glaubenssätzen begnügen. Weder Logik noch eigene Ideen finden hier einen Nährboden. Für die Aufgabe des Kriegers ist das aber kein Makel. Wenn er vor dem entscheidenden Schwertstreich anfinge, noch mal alles zu überdenken, wäre das sein Tod!

Tor 51 schaut auf Tor 25 Die Unschuld, das Tor der spirituellen Haltung des Selbst, aber auch das Tor der Schamanen, der Priester und Priesterinnen. Es mag wohl sein, daß der Schock die Unschuld testet, aber auch der Krieger selbst unterzieht sich einem "Test". Bei allen Einweihungsriten floß und fließt buchstäblich oder im übertragenen Sinne Blut. In matriarchalischen Zeiten waren es weibliche Blutrituale, die viel später in patriarchalischer Zeit durch Blutriten ersetzt wurden. Sie verlangten eine Verletzung des Körpers des Adepten, und so dessen Blut. Allen Einweihungen gemeinsam sind aber Tiefe und Gewaltigkeit des Erlebens. Die Einzuweihenden mußten sich zum Teil äußeren Gefahren und Schmerzen aussetzen; die schwerste Prüfung bestand aber immer darin, dem eigenen Ich zu begegnen. Der tapfere, zu allem entschlossene Ego-Krieger, der für seinen Glauben jeden äußeren Feind meint bezwingen zu können, besteht erst, wenn er sich dem mächtigen Antrieb seines Ego gestellt hat. Nur über diese Brücke geht es vom Ego zum Selbst.

Als Widder-Kind mit drei Planeten in Tor 51 lief ich oft genug mit heftig blutenden Verletzungen durch die Gegend. Aber glaubt mir, nicht jedes aufgeschlagene Knie führt zur Erleuchtung!

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Was tut sich im Neutrino-Ozean
Die Sonne im Feld des Abgründigen, des Wassers
vom 7. August 13:36 MESZ bis 23. September 2:56 MESZ
Jürgen Saupe, Diessen

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Sonne und Erde sind in zwei Toren der Sphinx: wir erleben diese Energien als Transite. Vergessen wir nicht, alle Kinder, die diese Tage geboren werden, zeigen die vier Tore im G Zentrum (Höheres Selbst, Identität), die mit Richtung zu tun haben: zwei davon, Tor 2 und Tor 1 unbewußt von Design-Sonne und -Erde, die beiden anderen bewußt: Tor 7 Führungsqualitäten (Linie 2 demokratisch), und Tor 13 Gemeinschaft mit Menschen, das Tor des Zuhörens.
Der nächste Vollmond ist am 17. August, 12:57 MESZ. Am Abend bieten bei schönem Wetter Mond und Jupiter gegen 23 Uhr einen prächtigen Anblick im Südosten: beide in Hexagramm/Konstellation 13 nahe beieinander. Noch eindrucksvoller wird der Vollmond im September ... zunächst nimmt der Mond in seinem Lauf ab: Neumond (Konjunktion Sonne - Mond) ist am 2. September, 1:52 MESZ, in Tor 40 Die Befreiung, dem Tor des Alleinseins.
Aber dann der Vollmond am 16. September, um 20:51 MESZ: bei schönem Wetter die Gelegenheit, eine totale Mondfinsternis zu sehen. Sonne und Mond sind in Opposition (180°): die Sonne aktiviert im Solarplexus-Zentrum Tor 6, Linie 2 Guerilla ... den schwächsten Punkt ausfindig machen (in emotionale Konflikte stolpern), der Mond Tor 36, Linie 2 Beistand, die er fixiert: 6 Die eher praktische und individuelle Hilfe, doch nur wenn sie nicht zu umgehen ist ... (nachdem wir in den Konflikt gestolpert sind). Oder der Text im Buch der Lettern, S. 132: In Krisenzeiten wird nur ausgewählten Menschen Hilfe gewährt. Mond.
Die Mondfinsternis - der Schatten der Erde fällt auf den Mond - setzt noch vor dem Aufgang ein; der Mond geht also schon dunkel auf. Die totale Verfinsterung dauert von 20:16 bis 21:18 MESZ. Bei klarem Wetter ein besonderer Anblick: tief im Osten sehen wir Saturn in Hexagramm/Konstellation 51, weiter rechts im Südosten Jupiter in 19, Linie 6: 5 The Fool on the Hill ... die Einsiedler, die uns etwas zu sagen haben, wenn wir sie finden.
Zwischen den beiden großen Planeten der verfinsterte Mond.
Beim Blick in die Rave Ephemeride fällt auf, daß Merkur im August vom 6. bis zum 28. ein Tor aktiviert. Bei direktem Lauf aktiviert er ein Tor so etwa drei Tage. Im August und September ist er jedoch rückläufig: der gesamte Prozeß - ins Tor 64 bis zur Linie 5, dann rückläufig wieder in Tor 40, anschließend 59 bis zur Linie 3, darauf wieder direkt - eine Schleife durch diese Tore: ein rückwärtsgewandter, reflektierender Prozeß, der die Erfahrungen von Ende Juli aufarbeitet und vertieft. Der Merkur wird etwa alle vier Monate rückläufig - 1997 im April/Mai, jetzt im August, dann wieder im Dezember - ein Abstand von etwa vier Monaten (im Rad des Tierkreises etwa 120°).
Merkur erreicht fast die Venus in Tor 64, dem Tor der Verwirrung: diese Energie aus dem Kopf-Zentrum ist Druck und Kraftstoff für die Inspiration. Es heißt im I Ging Vor der Vollendung: es ist alles schon vorhanden, aber noch nicht geordnet. Die Bilder der persönlichen und kollektiven Erfahrung werden hier gespeichert und wieder frei-gegeben, eins nach dem anderen. Verwirrung (Träume aus dem Unbewußten) ist hier normal: wenn die Reihe der vielen Bilder vom Verstand verarbeitet (Tor 47) wurde, kommt das Aha-Erlebnis. Es wird hell hinter der Stirn.
Merkur trennt sich dann aber von der Venus aufgrund seiner Verlangsamung und Rückläufigkeit. Das heißt, Tor 64 ist vom 2. - 28. August aktiviert: das ergibt mit dem Nördlichen Mondknoten in Tor 47 eine Definition: durch Verwirrung zur Klarheit: wie wird es die nächsten neun Jahre weitergehen? Die Lektion des Tores 47 ist: Jammern ist vergeblich. Oder auch wenn schon Jammern, dann aber richtig, und sich selbst dabei gut zuhören - Jupiter ist ja zur gleichen Zeit in Tor 13, dem Tor des Zu - und Hinhörens - im gleichen Schaltkreis des Sinnfindens und Begreifens.

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Human Design System und Gesundheit
Die Mondknoten im Solarplexus-Zentrum * 3.Teil
Martin Grassinger, Hamburg

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Bis zum 2. Juli waren beide Mondknoten gleichzeitig im Solarplexus-Zentrum. Der südliche Mondknoten wechselte in das Tor 22 und blieb dadurch in diesem Zentrum. Es gab also keine Pause, der 1. Akt ging fließend in den 2. Akt über. Die Bühne ist das Solarplexus-Zentrum, das Stück heißt "Gefühlsleben" und dauert an.
Der nördliche Mondknoten wechselte von Tor 6 in Tor 47. Wenn er jetzt auch in einem anderen Zentrum ist, bleibt dennoch weiterhin der Schaltkreis des Sinnfindens und Begreifens angesprochen, in dem vorher schon der südliche Mondknoten war (Hexagramm 36, das Tor der Krise). Auch hier also der zweite Akt im selben Stück: Sinn-finden und Begreifen. Tor 47 Die Bedrängnis ist das mentale Potential hierzu ? manchmal ist es allerdings nur das Jammertal im Kopf, die Hormondusche aus der Hypophyse, die sich in der Verwirrung einschaltet oder auf Knopfdruck Verwirrung bewirkt.
Im Reading ist ein Hexagramm nur die Beschreibung eines einzelnen Aspekts. Hier geht es jedoch um den dynamischen Prozeß des Lebens. Daher ist das Verständnis dieser Kontinuität für das Folgende wichtig.

Die Zeit, in der die Mondknoten noch beide gleichzeitig im Solarplexus-Zentrum waren, kann man für manche Menschen ungefähr so umschreiben: Da ist ein dicker Stein ins Wasser gefallen (emotionales Zentrum = vier Tore 55, 37, 22, 36 im Tierkreiszeichen Fische = Element Wasser) und auf den Grund gesunken. Der Stein ist längst schon unten. Die Wellen, die er erzeugt hat, sind aber noch da. Beide alten Mondknoten-Positionen (6/36) wirken aus dem Unbewußten heraus noch bis Ende September. Es gab bei vielen Menschen emotionale "Überschwemmungen", deren Folgen bis heute wirksam sind. Ein wichtiger Aspekt war und ist für sie das Thema der Trennung. Das lag am Tor 6, welches für BINDUNG / TRENNUNG zuständig ist.
Tor 6 ist in Verbindung mit Tor 59 wie eine Nabelschnur. Die Dinge, zu denen wir intimen Kontakt haben, müssen uns vital ernähren können, wie durch eine Nabelschnur: Ist das Blut, der Lebenssaft, der dort ernährend hindurchströmt, frisch und sauerstoffreich (basisch), wirkt es vitalisierend. Ist es hingegen alt und angefüllt mit Stoffwechsel-Abfällen (sauer), kann es tödlich sein. Tor 6 regelt diesen pH-Wert, mit Sitz im emotionalen Zentrum.
Im Solarplexus-Zentrum ist die Atmung. Da kann ich mir, wenn ich "sauer" bin, mal so richtig Luft machen: Atmung ist ein Spiegelbild unserer Emotionen und umgekehrt. In den Lungen wird Stickstoff abgeatmet und das Blut dann mit Sauerstoff angereichert. Im Mutterleib, bevor wir uns gewöhnlich unter Widerwillen das erste Mal haben abnabeln lassen (müssen), erfolgte die vitale Versorgung unseres Organismus ebenso wie seine "Entgiftung" durch diese Nabelschnur, solange wir wie ein Fisch im Fruchtwasser lebten. Als die Verbindung dieser Lebensweise diente, war sie sinnvoll und wurde aufrecht erhalten. Nach der Geburt, nach dem Einsetzen der eigenen Atemfunktionen und der Entfaltung der Lungen, war diese alte Verbindung nicht mehr vitalisierend und mußte durchtrennt werden.
Der Schnitt der Trennung tut weh und es fließt Blut. Deshalb versuchen wir manchmal radikale Trennung zu vermeiden und halten krampfhaft etwas aufrecht, was das Leben zwar früher einmal ernährt hat, mittlerweile aber vielleicht eher vergiftet. Wir vergiften uns also selbst durch das Aufrechterhalten unserer unsichtbaren, aber wirksamen veralteten Nabelschnüre. Jeder elementaren Trennung haftet das Trauma der ersten Abnabelung unseres Lebens an: der erste Atemzug war bei fast allen von uns nicht mit einem Lustschrei verbunden.

Merksatz für Tor 6: ALLES (!!) Neue im Leben ist nur auf der Grundlage wirklicher Trennung entstanden. Wäre die Nabelschnur damals nicht durchgeschnitten worden, wir würden physisch immer noch an unserer Mutter "hängen", (was manche allerdings auch ohne Nabelschnur lange hinkriegen...) Wenn wir uns also nicht wirklich trennen, ist das Neue im Leben nicht möglich. Eine Bindung eingehen, setzt demnach Trennungsfähigkeit voraus: Würden die roten Blutkörperchen, die den Stickstoff an sich binden, sich von diesem in den Lungenbläschen nicht radikal trennen, sie könnten keinen frischen Sauerstoff an sich binden. (Klassisch hierfür: Asthma)
So wie aber durch die umgekehrte Laufrichtung der Mondknoten zum biologisch gewohnten Muster beim Tor 36 Dinge aus der Tiefe heraufkamen (siehe letzte Ausgabe zum Thema TITANIC), ging und geht es hier um Trennung, die Auflösung von BINDUNG, die das Leben vergiftet. Damit neue vitale Bindung möglich wird.
Ob sich also jemand von einem Menschen, einer Wohnung, einem Arbeitsplatz, einem alten Fahrrad oder einem ewig eiternden Backenzahn getrennt hat, oder von derartigem getrennt wurde, da er verlassen wurde, den Arbeitsplatz verlor, das Fahrrad gestohlen wurde, er vielleicht operiert werden mußte etc, war gleich.
Wichtig war und ist nur das Eine: ob diese Bindung noch vital war, ob sie wirklich noch sinnvoll für das weitere Leben wirksam sein könnte. Tor 6 regelt über den pH-Wert leiblich und energetisch im Leben unsere Bindungen und Trennungen, unsere Grenzen. Und die Nachwellen dieser Energie sind aus dem Unbewußten heraus noch länger wirksam.

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