Human Design Netzwerk

04/2001

Ausgabe zur Frühlingsmitte,
Sonne in Tor 2, Linie 2 am 5. Mai 2001, 12:45 MESZ


Inhalt

Human Design System und Gesundheit
Neptun in Tor 19 (2.Teil)

Bauklötze staunen !
Sabine M. Altfeld, Berlin

Raves von Menschen in der Öffentlichkeit
Jürgen Saupe, Diessen

 

 

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Human Design System und Gesundheit
Neptun in Tor 19 (2.Teil)
(aus der homöopathischen Praxis von Martin Grassinger, Hamburg)

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Leben bedeutet, permanent mit Umweltreizen in Beziehung zu sein. Tor 19 Die Annäherung beschreibt hier die existentielle Start-Energie des mystischen Weges (Tore 19-49, 37-40, 51-25, 10-20). Um in dieser körperlichen Form als Mensch existieren und überleben zu können, braucht es notwendigerweise als Voraussetzung, dass wir in der Lage sind, mit der Umwelt und ihren vielfältigen Reizen Beziehung aufzunehmen. Der Körper steht uns dafür als Seismograph zur Verfügung. Die verschiedenen Häute des Körpers arbeiten hier gemeinsam als Kontaktorgan zur Umwelt. Wir befinden uns ständig in Beziehung zur Welt und spüren uns dadurch auch selbst. Das beginnt sofort nach der Geburt. Als Menschen sind wir ja Tiefseebewohner des Luftmeeres: die Lungen entfalten sich, und die eigene Atmung setzt ein.
Auch über die äussere Haut muss der Körper nun mit der neuen Welt in Beziehung treten: er schwimmt nicht mehr wie vorher konstant warm und gleichmässig umschlossen im Fruchtwasser, was ein Gefühl von Schwerelosigkeit mit sich bringt. Ausserhalb dieses Wassers fällt die Schwere des eigenen Körpers ganz anders ins Gewicht. Das Neugeborene wird dadurch das subjektive Empfinden haben, ins Bodenlose zu fallen, denn im Luftmeer fühlt sich der Körper plötzlich nicht mehr getragen und gehalten.

Wer damals subjektiv gefühlt hat, fallen gelassen zu werden, wird Zeit seines Lebens nach Halt suchen. Und wenn er ihn gefunden hat, wird er versuchen, um jeden Preis an ihm festzuhalten. Er hat ein weitaus höheres Bedürfnis nach Sicherheit als andere Menschen. Er wird sich auch in seinen Beziehungen bemühen, nicht fallen gelassen zu werden, was er subjektiv bei seiner Geburt empfunden hat. Er wird eventuell um jeden Preis an der Beziehung festhalten. Er wird bereit sein, die Bedürfnisse des Partners mehr zu respektieren, als die eigenen, da für ihn das Bedürfnis nach Sicherheit Vorrang hat und höher bewertet wird. Alles andere ist dem untergeordnet. Selbst wenn es die Hölle ist - fallen gelassen zu werden wäre schlimmer.

Der weitere Lebensweg eines Menschen ist daher immer auch von der Erfahrung der eigenen Geburt geprägt. Die Art und Weise, wie jemand grundsätzlich motiviert ist, sich auf Beziehungen von Mensch zu Mensch einzulassen, hängt eben auch davon ab, wie jemand gestartet ist, ob es für sein subjektives Empfinden ein kalter Start war, oder ein warmer. Durch diese ganz eigene, primär körperliche Erfahrung als einzelnes Wesen, das sich auf einmal in seinem eigenen, abgetrennten Raum befindet, ist im Menschen eine grundlegende Motivation vorgegeben, bestimmte Beziehungen zu suchen, oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Als energetische Ressource bestimmt sie von Grund auf das jeweilige Klima der Beziehung. Sie hängt davon ab, wie die erste, existentiell prägende Erfahrung bei der Annäherung (Tor 19) an diese Welt bewältigt wurde, um mit ihr in eine lebendige und lebensfähige Beziehung zu treten.

Wenn es dann als Kind auch noch darum ging, die Bedürfnisse der Eltern befriedigen zu müssen (ihren Prinzipien entsprechend zu gehorchen) um Sicherheit zu spüren und liebevoll behandelt zu werden, war das ebenfalls ein kalter Start ins Leben. Wenn die Bedürfnisse der anderen Vorrang hatten, kamen die eigenen zwangsläufig permanent zu kurz und konnten somit auch nicht kennen gelernt werden. Kinder können dann leicht die eigenen Bedürfnisse für ‚falsch' oder unerwünscht halten, weil sie auch nicht gelernt haben, ihnen zu vertrauen.
Dann mussten sie ihrer Existenzsicherung zuliebe gegen die eigenen natürlichen Bedürfnisse lieblos sein. Wenn sich an dieser Grundhaltung nichts ändert, werden sie sich späteren Beziehungen immer wieder, von dieser existentiellen Energie motiviert, genau so annähern.

Für jede Beziehungen gilt: welche Energie bestimmt grundlegend das jeweilige Klima in der Beziehung? Wie sieht die Initial-Energie aus, die elementare Motivation für den ‚Eintritt' (Annäherung) in eine Beziehung?

Der Ego-Schaltkreis beschreibt den Umgang mit dem Modus Haben.
Für viele Menschen bedeutet Haben ansammeln, besitzen und behalten. Sie sind unbewusst immer noch von jener kindlichen Existenzangst gesteuert, bei welcher der Verlust von Besitz das grösste Trauma darstellen würde, das es mit allen (meist finanziellen) Mitteln zu vermeiden gilt. Für sie ist das Empfinden von Sicherheit untrennbar mit Besitz gekoppelt. Das kann auch in einer Beziehung funktionieren. Der Modus Haben fragt dann: was kann ich hier herausholen?
Dann wird unterschwellig ein Handel daraus: "Ich geb' dir das nur dann, wenn du mir auch was gibst." Dadurch bleibt der Befriedigung der Bedürfnisse zuliebe die Liebe auf der Strecke. Die Beziehung wird von verdeckten Machtspielen beherrscht: "Du hast ja auch nicht ... " Die Folge ist gegenseitige Verweigerung. So eine Beziehung ist unterschwellig von Angst gesteuert. Dann wird sie lieblos, und auch das letzte wirkliche (sich Hin-) Geben versiegt. Die Motivation stammt hier aus den unbefriedigten Bedürfnissen des Kindheits-Ich, weil mit dem Haben-Wollen tiefsitzende Verlust-Ängste neutralisiert werden sollen.
Wird der Modus Haben jedoch als Reichtum empfunden, kommt es zum ganz natürlichen und selbstverständlichen Geben-Wollen, ohne taktische Hintergedanken. Hier kommt die Motivation aus einem angstfreien Erwachsenen-Ich: ich bin, so wie ich gewachsen bin, liebenswert. Ich bringe mich als der ein, der ich bin. Ich habe mich, und das, was ich habe, erfahre ich dadurch, dass ich es gebe. Also gebe ich mich. In einer derartigen Beziehung ist die Motivation Geben-Wollen und Liebe. Hier ist kein Raum für ein Taktieren aus unterschwelliger und verdrängter kindlicher Existenzangst (Haben- und Halten-Wollen) heraus. Dann entwickelt sich ein gegenseitiges, gemeinsames Geben, die Hingabe.

Nicht nur der grundsätzliche Umgang miteinander in den Beziehungen, auch das Verhältnis zur materiellen Welt mit Besitz und Geld, machen bei jedem Menschen deutlich, von welcher Motivation er wirklich grundsätzlich gesteuert ist. Die Art des Umgangs mit der Welt bringt unweigerlich die verborgene innere Motivation eines Menschen ans Licht. (Geld und Besitz machen niemals habgierig. Sie sind aber nach wie vor das untrüglichste Mittel, das einen habgierigen Charakter ans Licht bringt.)

Der Ego-Schaltkreis und das Herz-Zentrum beschreiben die Liebe zu dieser Welt: zum Körper, zur Gemeinschaft, zur Natur, zur Arbeit, zum Geld, eben zur Materie. Hier können wir weiterhin aus Angst und Mangelbewusstsein unsere Existenz gefährden, indem wir der Existenzsicherung zuliebe (Motivation: Angst) lieblos gegen diese Welt sind, sie haben und festhalten wollen. Wir können die Welt aber auch grundsätzlich mit liebevoller Hingabe gestalten. Es kommt lediglich darauf an, wie wir uns einbringen. Manche Menschen versuchen, egoistisch das Beste für sich herauszuholen, andere wollen der Welt das Beste von sich geben. Sie unterscheiden sich im Ansatz, wie sie sich der Welt annähern und ihr zuwenden.
Wie sich jemand einbringt, hängt nur davon ab, von welcher der beiden existentiellen Grundenergien er sich antreiben lässt: Von Angst (Haben und Halten), oder von Liebe (Geben).
Angst macht egoistisch, eng und grenzt andere aus. Liebe weitet das Herz und integriert auf natürliche Weise. Angst fordert, weil sie fürchtet, nichts zu bekommen. Angst hält fest, weil sie fürchtet, zu verlieren. Sie ist berechnend, weil es sich rentieren muss. Liebe fordert nicht, weil es ihr nicht um das Bekommen geht, sondern um das Geben. Liebe hält nicht fest, sie lässt los, lässt geschehen. Sie ist nicht berechnend, sie erfährt sich dadurch, dass sie sich gibt. Sie ist der eigentliche Zustand des Seins, solange er nicht von Ängsten eingeschränkt wird.
Auch wenn die Gemeinschaft aller Völker noch nicht so weit ist - jeder kann sich ja schon selbst beobachten und schauen, welcher grundsätzlichen Motivation er folgt, wenn er sich gerade einbringt, welche fundamentale Qualität aus Tor 19 ihn tatsächlich antreibt.

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Bauklötze staunen !
Sabine M. Altfeld, Berlin

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"Das Human Design System ist kein Glaubenssystem, sondern eine Möglichkeit, die Mechanismen des menschlichen Daseins direkt zu erfahren und zu erforschen ... "
Das haben die Teilnehmer des letzten Basis-Kurses in Berlin sehr schön demonstriert, als sie die Strategien ihres Energietyps beim Spielen mit Bauklötzen ausprobierten.

Der Manifestor mit einem definierten G Zentrum errichtete zuerst eine große Kathedrale, die von den Generatoren als Kraftwerk identifiziert wurde. Seine anfängliche Einsamkeit verwandelte sich in liebevolle Unterstützung durch die anderen, als er sie über seine Vorhaben klar informierte.
Die Generatoren bauten in Windeseile ganze Straßenzüge, Flugplätze, pflanzten Bäume, etc. Sie erwiesen sich eben als die Erbauer der Welt.
Der Projektor wusste zuerst nicht, was er tun sollte, entschloss sich dann aber bald, zu den motorisierten Kollegen hin dicke Kanäle zu basteln!
Einen Reflektor hatten wir leider nicht dabei, aber seine Abwesenheit spricht auch für sich.

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Raves von Menschen in der Öffentlichkeit
Jürgen Saupe, Diessen

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Diese Art von Beitrag erschien in den frühen Ausgaben des Netzwerks, und soll jetzt in loser Folge fortgesetzt werden, wenn es der Platz gestattet. Ein Blick in die Zeitungen, ins Fernsehen, und es gibt einiges zu beobachten bei Menschen in der Öffentlichkeit:

Silvio Berlusconi
P: 29.9.1936, 5:30 GMT
Milano, I
D: 29.6.1936, 20:50:35 GMT

Projektor (Milz, Ajna), 2 Definitionsbereiche, Modus Warten, Autorität: Milz
Profil 3/5, Kreuz des Dienens

Stadtplaner, Bauunternehmer
Medienkönig, rechtsliberaler Politiker. Aufbau eines umfassenden TV-Netzes.
Mai 1994: Wahl zum Min.pr.,
November 94 Rücktritt wegen Korruptionsvorwürfen.
Am 21.4.1996 Wahl verloren.
Am 13.5.2001 Wahl gewonnen.

Der Projektor (20% der Menschheit) baut - siehe Beitrag von Sabine M. Altfeld - Kanäle zu den Generatoren hin. Das Profil 3/5 erhält alle möglichen Einladungen. Projektoren mit diesem Profil tauchen wie aus dem Nichts auf. Das Profil 3/5 trägt schwer an Fehlern. Die anderen erwarten viel, projizieren viel auf die Linie 5 unbewusst. Das Leben ist voller Experimente und (schmerzhafter) Erfahrungen. Für den Projektor mit dem Profil 3/5 kann es schwierig sein, sowohl privat wie im Beruf Beziehungen einzugehen, die den Wechselfällen des Lebens standhalten. Bindungen eingehen und lösen können, um sie erneut wieder aufzunehmen, ist eins der Themen. (Nach Ra Uru Hu: Verzeichnis der Typen und Profile, S. 77-79, erscheint im Juni.)
Hier bei Sylvio Berlusconi ist die bewusste Sonne in 18.3 Fanatischer Eifer. Jeder Versuch einer Korrektur von aussen kann als Kränkung erlebt werden. Sie wird als Kritik aufgefasst und persönlich genommen, wenn der Kanal 18/58 noch nicht "erlöst" ist, also vom Nicht-Selbst her gelebt wird. Dann werden Vorwürfe unter Umständen panikartig gestreut: alle anderen sind schuld.
Die bewusste Erde ist in 17.3: wer herrschen möchte, sollte dienen können. "Politiker und Dienen?" sagte mir vor Jahren ein Taxifahrer. "Die be-dienen sich!" Die Erde fixiert im Tor 17 die Linie 3: da wird der Weg unvermeidlich abgekürzt, was dazu führt, das Details übersehen oder ausgelassen werden. Interessant wird es zum Beispiel, wenn Pluto ab Februar 2002 für drei Monate Tor 26 aktiviert. Der Cavaliere hat dort den Jupiter, Design 26.1, Pers. 26.2. Und dort heisst es: Pluto ¯ Der Drang, trotz aller Beispiele aus der Geschichte in Aktion zu treten.

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